Der 4. Stiftungsrat tagte am 19. Mai 2017 im Haus Martfeld. Im ersten Teil ging es um die Berichterstattung zum Jahr 2016, der zweite Teil stand unter dem Motto: „Lokal Handeln – Global Wirken“ zusammen mit Peter Reichenbach.
Christoph Wortmann, Vorsitzender des Kuratoriums stellte während seiner Eröffnung des vierten Stiftungsrates die personellen Veränderungen vor.
Das Kuratorium wurde im letzten Jahr um zwei Personen vergrößert: Frau Doreen Grunewald und Frau Dr. Jennifer Ortelt gehören seit dem 1. Dezember zum nun achtköpfigen Gremium.
In ihrem Finanzbericht für 2016 gab Frau Eggert die Erhöhung des Stiftungskapitals auf jetzt 81.625,00€ bekannt. Zinsen und Spenden machten 1265,83€ aus, die Aufwendungen betrugen 1438,52€. Weiterhin ist die Stiftung vorrangig operativ tätig.
Auch 2016 war die BürgerStiftung in den drei Säulen „Leselust statt Lesefrust“, „Lernen durch Engagement“ und „Färbergarten“ aktiv. Für die Leseförderung an den Grundschulen konnte mit Frau Christine Bouras endlich eine Gesamtkoordinatorin gewonnen werden. Die Tätigkeiten an der GS Engelbertstraße koordiniert weiterhin Frau Grunewald, die an der GS Ländchenweg gegenwärtig Frau Bouras. Durch den Zusammenschluss von zwei Grundschulen war unsere Arbeit in der GS Möllenkotten unterbrochen worden. Nun können wir die Zahl der Lesepaten an der Nachfolgerin GS Ländchenweg schrittweise erhöhen. Hier suchen wir weiterhin Lesepatinnen und -paten. Die Schule bietet erfreulicherweise genug Raum.
In der zweiten Säule „Lernen durch Engagement“ kam das Projekt Renaturierung des Oberlaufs der südlichen Schwelme 2016 zum Abschluss. Im Januar wurde vom zuständigen EN-Kreis das Abnahmeprotokoll erstellt. Ein neues Projekt ist im Blick, die gewünschte Umsetzung muss aber noch etliche Hürden überwinden.
Bei den Färbergärten gibt es mit dem Kindergarten Heilig Geist nun drei in unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Sie werden 2017 mit dem Anlegen und Bepflanzen von Hochbeeten, die die BürgerStiftung 2016 beschaffte, einen wichtigen Schritt voran machen.
2016 nahm die BürgerStiftung als Teil von Sevengarden vom 1. bis 3. September mit einem Stand an der Fair Friends Messe in Dortmund teil. Der „Aktion zusammen wachsen“ gehört die BürgerStiftung für unsere Säule „Leselust statt Lesefrust“ seit Jahren an. An ihrem Bundeskongress am 8. und 9. September nahm die Stiftung teil. Thema war: Perspektiven gemeinsam entwickeln – Potentiale besser nutzen. Mit zwei ihrer Säulen konnte sich die Bürgerstiftung am Tag der offenen Tür der Grundschule Ländchenweg am 24. September präsentieren. Dabei wirkte der Färbergarten mit der AGU Schwelm zusammen.
In der Mitte der Stiftungsratssitzung stand die Verabschiedung von Herrn Voß aus seinen Funktionen der Bürgerstiftung. Herr Voß gehörte am 12. Juli 2004 zu den zehn Gründern des Initiativkreises „BürgerStiftung Lebendiges Schwelm“ e.V., der es sich zur Aufgabe machte, das notwendige Geld für die Gründung der Bürgerstiftung zu sammeln. Herr Voß wurde einer der wesentlichen Sammler. Mit Gründung der BürgerStiftung Lebendiges Schwelm am 27. Mai 2011 wurde er einer von drei Vorstandsmitglieder und verantwortete im Vorstand die Finanzen. Am 1. Dezember 2011 konnte er mit den anderen die Genehmigung der Stiftung durch das Innenministerium NRW registrieren.
Die Urkunde dazu überreichte der Regierungspräsident des Regierungsbezirkes Arnsberg am 30. Januar 2012 persönlich, da unsere BürgerStiftung Lebendiges Schwelm die 500. Stiftung im Regierungsbezirk Arnsberg seit Gründung des Landes NRW war.
Am Ende der Amtsperiode wechselte Herr Voß ins Kuratorium, aus dem er zum 1. Dezember 2016 ausschied. Mit Herrn Voß verliert die BürgerStiftung einen Aktiven, der ganz wesentlich zur Existenz des Lebendigen Schwelm beigetragen hat.
Vorstand und Kuratorium bedanken sich bei ihm für seine langjährige
höchst erfolgreiche Arbeit.
Zweiter Teil des Stiftungsrates:
Der zweite Teil des Stiftungsrates stand unter dem Motto: Lokal Handeln – Global Wirken. Hier nahm Peter Reichenbach teil, der 2015 beim 2. Stiftungsrat mit seiner Präsentation von „Sevengardens“ unsere zweite Säule der Aktivitäten, den Färbergarten, angestoßen hatte. Über Sevengarden ist unsere BürgerStiftung Teil des RCE-Ruhr.
Von 2005 bis 2014 gab es die von der UN ausgerufenen Dekade der Erziehung zur nachhaltigen Entwicklung. Mit Ablauf der Dekade schuf die UNU (United Nations University) regionale Kompetenzzentren für die Erziehung zur nachhaltigen Entwicklung, englisch Regional Center of Expertise, kurz RCE. Mit Stand Dezember 2016 gibt es 154 RCEs weltweit, davon fünf in Deutschland, eines davon ist das RCE-Ruhr.
In der Sitzung wurde Aufgabenstellung und Funktion der RCEs und ihre weltweite Zusammenarbeit deutlich gemacht, sowie unsere Position in diesem Netzwerk verortet. (weitere Informationen unter rce-ruhr.org)
Die Sitzung rundete eine Darstellung zu „Terra Preta“ ab. Herr Blumenroth und Frau Dr. Ortelt stellten das Terra Preta Konzept vor, ein Verfahren, mit Hilfe von Fermentierung aus organischem Abfall fruchtbare Erde zu gewinnen.
Die Terra Preta, übersetzt Schwarzerde, ist menschlichen Ursprungs – entstanden unter den Siedlungsplätzen der Vorfahren der heutigen Bewohner des Regenwaldes.
Während über 80 % der Urwaldböden hochgradig verwittert sind und keinerlei Nährstoffe speichern, weisen die Terra preta eine dauerhaft exzellente Produktivität auf.
„PD Dr. Bruno Glaser, akademischer Rat der Abteilung Bodenphysik an der Universität Bayreuth, ist es gelungen, die Entstehung dieser einzigartigen Böden aufzuklären. Mit diesem Verständnis könnte es gelingen, die weltweit 1,5 Milliarden Hektar Sandböden so- wie die anderen stark degradierten Böden nachhaltig aufzuwerten.“
www.das-gold-der-erde.de/fileadmin/Documents/Downloads/Artikel01_FlurundFurche.pdf
Hinweise zu Terra Preta auf der Seite des BUND Niedersachsen:
http://www.bund-niedersachsen.de/projekte_einrichtungen/projekte/terra_preta_in_niedersachsen/
Autor: Gerd Philipp