Bericht zum 7. Stiftungsrat

Gerd Philipp, Vorstand Bürgerstiftung Lebendiges Schwelm

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause fand der Stiftungsrat am 12. Juni 2022 endlich wieder statt. Mit großer Freude konnten wir die geladenen Gäste begrüßen.

Gerd Philipp, Vorstand der BürgerStiftung Lebendiges Schwelm, gab einen kurzen Rückblick auf die Jahre 2019 – 2021. Anschließend fand die Präsentation der Gewinner unseres Wettbewerbs 5 x € 500 statt. Nach einer Einführung durch die externen Juroren, die die Projekte bewertet haben, stellten Teammitglieder der Projekte ihre Ideen und Konzepte vor.

Über die ersten vier Projekte haben wir bereits in der lokalen Presse berichtet:

  • Gesundes Essen leicht gemacht – Kochen mit dem blauen Elefanten vom  Kinderschutzbund

  • Färbergarten-Workshops vom AtelierSieben e.V.

  • Schwelm forstet auf vom Märkischen Gymnasium Schwelm

  • Heimische Vögel und Insekten vom Förderverein Grundschule Ländchenweg


Der Grundstein für das fünfte Projekt wurde in den Lockdown-Zeiten gelegt. Die Jugendfeuerwehr in Schwelm hatte bis dato keine großen Nachwuchsprobleme, was sich in der „Corona-Zeit“ erheblich verändert hat. Es gab Kontaktverbote und somit bestand keine Gelegenheit, junge Menschen für das wichtige Engagement zu begeistern. Die Feuerwehr Schwelm will die Situation durch intensive „Workshops“ für Kinder und Jugendliche positiv verändern. Es geht dabei nicht allein um die Tätigkeit, vielmehr wird der Schwerpunkt auf die Bedeutung, soziale Kompetenz und den Teamgedanken gelegt. Vorgestellt wurde das Projekt durch Herrn Matthias Jansen, Leiter der Feuerwehr Schwelm. Frau Zimmermann, Leiterin der Grundschule Ländchenweg hat sich spontan mit  ihrer Schule angemeldet.

Wir als Stiftung sind sehr erfreut über die positive Resonanz und die Ergebnisse aus dem Wettbewerb. Natürlich werden wir die Stifter, aber auch die Schwelmer Kinder und Jugendlichen sowie die Bürgerinnen und Bürger über den Fortgang der Projekte auf dem Laufenden halten.

Für neue Projektanträge, die unserer Satzung entsprechen, sind wir jederzeit aufgeschlossen. Bitte sprecht/sprechen Sie uns an.

Herr Stephan Langhard, Bürgermeister unserer Stadt, war zu  Gast bei unserem Stiftungsrat. Er hat sich hoch erfreut über das Engagement gezeigt.

Natürlich wollen wir unsere Aktivitäten weiter entwickeln und planen einen Workshop für den Herbst 2022. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten, lassen Sie sich überraschen!

A) Der Bericht zum Kinderschutzbund

Wie – keine Pommes?!

„Wie – keine Pommes?!“ Zwei Knirpse gehen vor mir her, und ich höre ihrem Gespräch zu – was soll ich machen? „Ihr wollt da Essen ohne Pommes machen? Wie geht das denn?“ Der andere klingt deutlich stolz, als er sagt: „Klar, Pommes brauchen wir gar nicht. Wir kochen lauter leckere Sachen, die viel gesünder sind als Pommes! Wir kochen Nudeln mit Sauce und so Sachen, alles selbst!“
Das möchte ich genauer wissen und frage den Jungen. Er berichtet von einem Projekt des Kinderschutzbundes Schwelm, das – wie ich dann aus anderer Quelle erfahre – von der BürgerStiftung Lebendiges Schwelm mit 500 € gefördert wird. Die Jury befand das Projekt „Gesundes Essen leicht gemacht – Kochen mit dem BLAUEN ELEFANTEN!“ für förderungswürdig, weil Kinder dabei „… altersgerecht lernen, sich selbstbestimmt und gesund mit Freude zu ernähren und altersgerechte Mahlzeiten zuzubereiten.“
Doris Mügge vom geschäftsführenden Vorstand, die Leiterin der Tagespflege Kerstin Hartje und die Sozialarbeiterin und Ernährungsberaterin Karolin Berges zeigen sich über diese Anerkennung erfreut und sehen der Inbetriebnahme der Lehrküche mit Ungeduld entgegen.
Gerd Philipp als Vorstand der BürgerStiftung erläutert die Preiswürdigkeit mit den Statuten der Stiftung, da das Projekt einen „positiven Einfluss auf die gesellschaftliche, gesundheitliche und kulturelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in Schwelm“ ausübt. Neben Vorstand und Kuratorium stimmten auch Mitglieder einer unabhängigen Jury (Eugenie Borchers, Propst Norbert Dudek, Sylvia Straube Holbach, Pfarrer Rainer Schumacher und Stefan Scherer) für die Bereitstellung des Förderbetrages – immerhin kann man dafür eine Menge Nudeln und anderer guter Zutaten kaufen. Und dass auch die Nachwuchsköche begeistert sind – das habe ich selbst gehört.

B) Der Bericht zum AtelierSieben

Kinder, grün-blau

Wenn Sie Ihre Kinder einmal grün und blau sehen möchten, ohne dass Sie dafür schief angesehen werden, so gibt es neuerdings dazu kreative Möglichkeiten. Die BürgerStiftung Lebendiges Schwelm hat einen Förderbetrag von 500 € für die Einrichtung von Färbergärten an Schwelmer Schulen und Tageseinrichtungen bereitgestellt. In diesen lernen Kinder und Jugendliche altersgerecht, aus Pflanzen Farben herzustellen, die sich für unterschiedliche Anwendungsbereiche eignen. Zudem werden Pflanzen dort nicht nur identifiziert und auf ihre Eignung untersucht, sie sollen von den Teilnehmern auch selbst angebaut und betreut werden. Der Betrag wurde gewährt in Übereinstimmung mit den Zielen der Stiftung, Projekte mit „positivem Einfluss auf die gesellschaftliche, gesundheitliche und kulturelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in Schwelm“ zu fördern. Um den pädagogischen Einrichtungen dabei zu helfen, bietet Heike Philipp vom AtelierSieben zehn kostenfreie Ferienworkshops an, in denen Kinder mit pflanzlich gewonnenen Farbstoffen malen und experimentieren können, was den nicht bei allen beliebten Gemüsen wie Rotkohl, Rote Bete und Möhren zu neuem Glanz verhilft. Die Juroren Eugenie Borchers und Propst Dudek hat der Eifer der Kinder beeindruckt, die sich mit großer Begeisterung in die Arbeit vertieften und sichtbare Spuren mit nach Hause nehmen konnten – so bekommt man Kinder in grün und blau.

C) Der Bericht zum Projekt des MGS

„Schwelm forstet auf – Klimabäume für die Stadt“

Pfarrer Rainer Schumacher ist begeistert von der Nachhaltigkeit und Reichweite dieses Projektes. Er zeigte sich im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern beeindruckt von deren Einsatzfreude.

Diese haben das Projekt zu ihrer Herzensaufgabe gemacht und arbeiteten auch in ihrer Freizeit und in den Ferien dafür. Ihr Lehrer Alexander Schäfer: „Das Projekt wächst beständig. Es benötigt mittlerweile viel Organisation, sich um alles zu kümmern, allein das Gießen der 200 Stauden ist sehr zeitaufwendig.“ 

Die Schüler und Schülerinnen spornt es an, sich in diesem Projekt nachhaltig für Natur und Umwelt engagieren zu können. „Man kann den Nutzen erkennen und das motiviert“, meint eine Teilnehmerin des Differenzierungskurses und die anderen stimmen ihr nickend zu. Sie wollen sich über das aktuelle Schuljahr hinaus im Projekt engagieren. Dazu werden sie auch in der Oberstufe Gelegenheit haben, berichtet Schäfer und fügt an, dass der Projektkurs auf Anfrage auch in privaten Gärten aktiv wird.

Jury und Stiftung waren sich einig, dass man noch lange Gutes von diesem Projekt hören wird und die Jugendlichen viele wertvolle Erfahrungen darin sammeln können. Dr . Ilona Kryl und Dr. Jennifer Ortelt von der Bürgerstiftung, luden Kurs und Lehrer ein, auf dem 7. Stiftungsrat von den weiteren Fortschritten zu berichten.

D) Der Bericht der Grundschule Ländchenweg

Entspannung auf dem Immobilienmarkt! 

Wie wir erfahren, haben sich im Zusammenhang mit einer Ausschreibung durch die BürgerStiftung Lebendiges Schwelm Kinder der Grundschule Ländchenweg darangemacht, heimischen Vögeln und Insekten zusätzlich zum bereits vorhandenen Wohnraum weitere Angebote zu erstellen, in denen günstig und artgerecht deren Nachwuchs aufgezogen werden kann. 

So wurde geplant, gesägt, gebohrt und geschraubt – und das Ergebnis des Projektes kann sich sehen lassen, wie bei seiner Vorstellung durch Schulleiterin Carola Zimmermann deutlich wurde. Auch eine „Tafel“ für bedürftige Vögel ist entstanden. In Kreisen betroffener Tiere wird diese Entspannung des Wohnungsmarktes sowie die großzügige Erweiterung des Nahrungsangebotes dankbar angenommen, und der Stiftung war es ein Preisgeld von € 500,00 für den Förderverein der Grundschulee Ländchenweg wert. Für ihn freute sich seine Vorsitzende Tina Grams. Die Jurymitglieder – unter ihnen die Künstlerin Sylvia Straube-Holbach – hoben den beispielhaften Charakter des Projektes hervor, führt er doch bei den beteiligten Kindern zur Bildung und Förderung von Interesse an Natur und Tierwelt und den Möglichkeiten, die sie selbst haben, nachhaltig und positiv Einfluss zu nehmen.